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Reisen nach Thailand - Bangkok per Boot: Die Wasserwege von Thailands Hauptstadt erkunden

Thailand

Um die Natur von Bangkok – und im weiteren Sinne ganz Thailands – zu begreifen, muss man die historische Bedeutung seiner Wasserwege verstehen lernen, dieses Labyrinths von Kanälen, die dereinst eine solch wichtige Rolle für Landwirtschaft, Handel und Verkehr spielten. Der mächtige Chao Phraya Fluss – auch als “Fluss der Könige” bezeichnet – war die Hauptarterie dieses weitverzweigten Netzes überwiegend künstlich angelegter, lebensspendender Kanäle und er genießt unter den Thailändern bis zum heutigen Tag eine fast mystische Bedeutung.

Als heilig verehrt, sind die braunen Wasser des Chao Phraya der Austragungsort der Prozession Königlicher Barken (Royal Barge Procession), eines seit vielen Jahrhunderten durchgeführten Rituals, das sowohl den thailändischen Monarchen als auch den geheiligten Fluss als Lebensquelle ehren soll. Farbenfroh bemalt und reich mit Blattgold verziert, werden die 52 historischen Barken von Marinepersonal, das uralte Sprechgesänge anstimmt, das ganze Teilstück des Chao Phraya hinunter gerudert, das Bangkok durchfließt; üblicherweise anlässlich wichtiger Festtage, wie beispielsweise des alljährlichen Krönungstags. Die vergoldeten Paddel der Hauptbarke – “Sri Suphannahongse”, die einen mystischen Schwan symbolisiert – werden dabei in penibel geübtem, striktem Zeremoniell alle geichzeitig hoch in die Luft gehoben, sodann wieder ins Wasser gesenkt, ganz so als würde der mystische Vogel seine Schwingen ausbreiten und sich aus den Fluten erheben. Die aus archaischer Zeit überlieferte Prozession ist eines der grandiosesten Kulturereignisse in der Welt, wobei sie im Jahr 2006 besonders überschwänglich ausfiel, als der gegenwärtige König – seines Zeichens der am längsten regierende Monarch der Welt – sein 60. Thronjubiläum feierte. 

Selbst wenn Sie sich jedoch nicht während einer der relativ seltenen Barkenprozessionen in Bangkok aufhalten, so ist das weitverzweigte Kanal- und Flussnetz nichtsdestotrotz einladend genug, von Ihnen zumindest einmal während ihres Aufenthalts mit einem Longtail-Boot oder im Rahmen einer Flusskreuzfahrt erkundet zu werden. Immerhin war Bangkok dereinst als das “Venedig des Ostens” bekannt; und auch wenn die Kanäle heutzutage viel an ihrer Bedeutung eingebüßt haben, so gehört für viele Einheimische das Leben am und auf dem Wasser noch immer zur täglichen Routine.  

Den Chao Phraya entlang schippern 

Glücklicherweise ist für Touristen der Zugang zu öffentlichen Booten und Fähren auf dem Chao Phraya sehr einfach und es existieren sogar legitime Touristeninformationen an den Pieren. Das Abfahren der vollen Länge des Chao Phraya kostet mit Expressbooten (auch als “Flusstaxis” bezeichnet) maximal 15 Baht pro Person. Diese Expressboote halten an mehreren designierten Piers entlang beider Flussufer, wo man nach Belieben ein- und aussteigen kann. Für eine Expressboot-Tour wählt man sich als Ausgangspunkt am besten den Sathorn Pier, den man bequem mit dem BTS Skytrain erreicht (an der Station Saphan Taksin bzw. Surasak aussteigen). An allen Pieren gibt es auch Fähren, die Passagiere jeweils vom einen Flussufer ans gegenüberliegende bringen. 

Wem nach einer romantischeren Flusserfahrung liegt, der sollte eine Flusskreuzfahrt in einem größeren Boot in Betracht ziehen. Die meisten der großen Hotels entlang des Flusses bieten Dinner-Flussfahrten an, während denen neben Getränken auch noch köstliche Menüfolgen serviert werden. Manche der Hotels, wie beispielsweise das Marriott, bedienen sich einer umgebauten, klassischen Reisbarke (die im Falle des Marriott “Manohra” heißt). Flusskreuzfahrten variieren kostenmäßig, bieten jedoch generell ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, besonders auch im Hinblick darauf, dass Sie sich während der Fahrt an Bord entspannen und die vorbeiziehenden Szenen ausführlich genießen können, während Sie die oft lauten, überfüllten und chaotischen öffentlichen Bootspiere gänzlich vermeiden. 

Mit dem Longtail-Boot durch die Kanäle 

Bangkoks berühmte Longtail-Boote werden so genannt, weil ihre Schraube an einer Antriebswelle mehrere Meter über das Heck hinausreicht (long tail = langer Schwanz). Außerdem sind sie sehr lang, schmal und flach gebaut, damit sie auch die kleinsten und seichtesten Kanäle spielend navigieren können. Touristen können solche Kanaltouren in Longtail-Booten recht einfach über Hotels und Reisebüros organisieren. Allerdings stellt sich dann die Frage, ob man mit der Tour auch einen authentischen Einblick in das Leben entlang der Kanäle erhält. Außerdem können die Preise für solche Touren sehr unterschiedlich ausfallen. Eine im Hotel gebuchte Tour kann unter Umständen doppelt so teuer sein wie eine außerhalb des Hotels gebuchte. Generell am preisgünstigsten ist es, wenn man das Boot direkt an einem der öffentlichen Piere mietet; besonders am Tha Chang Pier, der dem Großen Palast am nächsten liegt. 

Dennoch sollte man sich vor allem in der Umgebung des Großen Palastes und des Tha Chang Piers vor den vielen Schleppern in Acht nehmen, die Longtail-Touren zu unverschämt überhöhten Preisen anbieten. Es ist empfehlenswert, um diese Schlepper einen großen Bogen zu machen und sich besser an einen regulären Tourveranstalter zu halten, bei dem man auch nicht um den Preis feilschen muss (allerdings aber auch nur eine Standardtour erhält). Kanaltouren rangieren üblicherweise zwischen 400 und 800 Baht pro Person. Sie sollten sich im Voraus sowohl nach der Länge der Tour als auch deren Route erkundigen. Eine billigere Tour kann möglicherweise lediglich 30 Minuten dauern und bringt Sie auch nur in einige der am nächsten gelegenen Kanäle, die in aller Regel szenisch weniger reizvoll sind. 

Wer abenteuerlustiger ist und generell nichts von organisierten Touren hält, kann eines der öffentlichen Longtail-Boote besteigen, die den Bangkok Noi Kanal bis zu dem kleinen Vorstädtchen Bang Yai hinauf fahren. Da dies ein öffentliches Verkehrsmittel ist, kostet die Bootsfahrt auch nur wenige Baht. Die Route selbst ist sehr reizvoll und gibt Ihnen einen exzellenten Eindruck in das traditionelle Leben entlang des Wassers. Die Ufer zu beiden Seiten des Kanals sind von Teakholzhäusern gesäumt und oft werden Sie kleinen, kanuähnlichen Paddelbooten begegnen, die von Einheimischen in konischen Bambushüten gemächlich fortbewegt werden.

Oft dienen die Boote dabei als schwimmende Marktstände und fahren von Haus zu Haus, um Obst, Gemüse und an Bord zubereitete Mahlzeiten feilzubieten. Leider ist es für die meisten Touristen nicht ganz einfach, ein solches öffentliches Longtail-Boot ausfindig zu machen. Das liegt vor allem an den unzähligen Schleppern, die oft sehr aufdringlich sein können und ihnen weismachen wollen, die Kanäle könnten nur im Zuge einer „genehmigten“ Kanaltour besichtigt werden.

Das ist zwar Humbug, kann mitunter aber sogar so weit gehen, dass man versucht, den Touristen den Zugang zum Teil des Piers, wo die öffentlichen Longtail-Boote ablegen, verwehrt. Sollte Ihnen das wiederfahren, ignorieren Sie diese Schlepper einfach und erinnern Sie sich daran, dass alle Bootspiere Teil des öffentlichen Verkehrsnetzes sind und man Ihnen daher den Zugang nicht verweigern darf. 

Wie man das öffentliche Longtail-Boot nach Bang Yai benutzt: Diese Boote legen jeden Nachmittag von 15.30 Uhr bis 18.00 Uhr im Halbstundentakt vom Tha Chang Pier ab. Besteigen Sie ein Boot aber so früh wie möglich, um das Licht fürs Fotografieren ausnutzen zu können. Sie müssen bis zur Endstation in Bang Yai durchfahren, denn es gibt keine Zwischenstopps (ausgenommen an den Privatresidenzen einiger mitfahrender Passagiere). Es gibt auch kein Boot zurück zum Tha Chang Pier. Nehmen Sie sich in Bang Yai stattdessen ein Taxi und lassen Sie sich zum Nonthaburi Pier bringen. Dort besteigen Sie dann ein Chao Phraya-Expressboot und fahren wieder flussabwärts. Da das Expressboot zahlreiche Stopps einlegt, können Sie aussteigen wo Sie wollen und von dort ein Taxi zurück zu Ihrem Hotel in Bangkok nehmen.

Um die Ablegestelle des Longtail-Boots am Tha Chang Pier zu finden, gehen Sie an dem Schalter des Tourveranstalters vorbei, der sich direkt vor dem Pier befindet. Halten Sie sich sodann unmittelbar links und marschieren Sie die Anlegebrücke hinunter. Dort sehen Sie dann schon mehrere Longtail-Boote vertäut. Das Boot nach Bang Yai befindet sich auf der linken Seite des Anlegers. Fragen Sie an dem kleinen Schalter auf dem Anleger nach. Dort kaufen Sie auch Ihre Fahrkarte. Der Preis für Einheimische ist etwas billiger als für Touristen, aber die 45 bis 60 Minuten dauernde Fahrt sollte Sie nicht mehr als 70 Baht kosten. 

Auf welche Art auch immer Sie die Wasserwege Bangkoks erkunden wollen, es wird sicherlich eine erinnerungswürdige Erfahrung werden. Sie erhalten einen interessanten Einblick in eines der ältesten Wasserwegnetze Asiens und die einfache Lebensweise der Einheimischen, weit entrückt vom Zivilisationsmoloch. Auf jeden Fall bietet Ihnen solch ein Ausflug aber eine hervorragende Möglichkeit, der schwülen Hitze von Bangkoks Innenstadt für eine Weile zu entfliehen. 

Ein Gastbeitrag von Thomas Schmidt.

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