Reisen nach Sachsen-Anhalt - Hexentanz auf dem Brocken
Hexentanz am Brocken gibt es das? Na klar, denn in der Walpurgisnacht am 1. Mai fegen die Hexen den letzten Schnee vom Brockenplateau - ganz bestimmt auch heute noch!
Der Brocken - schon immer sagenumwoben - ist mit seinen 1.142 Metern die höchste Erhebung in Norddeutschland.
Der schönste und bequemste Weg, um zum Brocken zu gelangen ist, die Fahrt mit der Schmalspurbahn (1.000 mm) sofern man einen Platz ergattert hat, denn an manchen Tagen ist ganz einfach die Hölle los. Auf einer Strecke von 16 Kilometern werden 585 Höhenmeter überwunden. Das Ticket ist mit 28 € für die Hin- und Rückfahrt relativ teuer. Dabei spielt es keine Rolle, von welchem Ort man auf den Brocken fährt. Von überall kostet es gleich viel.
Zu beachten ist noch, dass der Parkplatz in Schierke sehr schnell voll geparkt ist. Es gibt dann auch keine Ausweichmöglichkeiten. Das Parkticket kostet 5 Euro pro Tag, egal wie lange man dort parkt.
Sollten die Bahnen voll sein, so bleibt einem immer noch der beschwerlichere Weg per Pedes, den auch schon Goethe und Heine genommen und darüber geschrieben haben. Es gibt verschiedene Wanderwege hoch zum Brocken. Zum Beispiel kann man von Schierke aus den Brockenweg wandern, oder vom Torfhaus den Goetheweg wählen oder auch den Heinrich-Heine-Weg nehmen, der in Ilsenburg startet.
Da an mindestens 306 Tagen im Jahr Nebel über den Brocken wallt, kann man sich glücklich schätzen, wenn die Sonne über den Brocken scheint und die Sicht 230 Kilometer beträgt, so wie ich es erlebt habe und es auf den Bildern ersichtlich ist.
Aber auch bei Nebel kann man den Brocken erklimmen und dann ist es besonders mystisch, weiß man doch nie, ob man einer Hexe auf ihrem Besen begegnet. ;-)
Auf dem Brocken gibt es etliche Möglichkeiten einen Snack zu sich zu nehmen. Der Rundwanderweg auf dem Plateu beträgt nur 1,6 Kilomter.
Schon 1890 wurde der Brockengarten als Schau- und Versuchsgarten angelegt. Ein Besuch lohnt sich. In den Saisonmonaten von Mai bis Oktober werden auch zweimal täglich Führungen durchgeführt.
1736 wurde das Wolkenhäuschen auf dem Brocken errichtet. Es war die einzige Zufluchtsstätte für müde Wanderer, die auf den Brocken gestiegen sind.
Ds erste Wirtshaus entstand 1800 ebenso der Aussichtsturm. 1895 wurde auf dem Brocken die erste Bergwetterstation eingerichtet. Sie gilt als älteste von Deutschland. Der Fernsehturm kam dann 1938 hinzu.
Die Kasernen der Roten Armee wurden abgerissen, dort wurde die Brockenuhr angelegt. Brockenuhr heißt sie, weil sie fast aussieht wie eine Uhr. Rund um sechs Granitfindlingen an der höchsten Erhebung des Berges wurden 48 bronzene Metallplatten in den Boden eingelassen auf denen die Entfernung zu vielen Städten vermerkt ist, natürlich Luftlinie.
Im Brockenhaus gibt es auf 3 Etagen einen Ausstellung, die man nicht versäumen sollte. Der Eintritt beträgt nur 4 Euro und man erfährt sehr viel über die Geschichte und die Natur des Harzes und natürlich auch von den Hexen.
Viel zu lange konnte man zu DDR-Zeiten nicht den Brocken besteigen. Nun darf man wieder und ich kann nur jedem empfehlen, sich auf den Weg zu machen, frei nach dem Motto:
Viele Steine - müde Beine - Aussicht keine - Heinrich Heine
Einen ausführlichen Reisebericht gibt es in meinem Reiseforum:
Motorradtour in den Harz - ein Reisebericht
Hier gibt es ein Video von der Fahrt zum Brocken: