Der Besuch der Insel Runde war für mich das absolute Highlight auf meiner letzten Motorradreise nach Norwegen.Diese kleine Insel ist ein Vogelparadies, vor allem kann man dort je nachdem, zu welcher Jahreszeit man dorthin fährt die Papageientaucher beobachten. Schon die Fahrt zur Insel ist ein halbes Abenteuer, denn sie liegt doch recht abgelegen im westlichen Norwegen.
Nur rund hundert Menschen leben auf dieser Insel, recht abgeschieden, es gibt ein paar Ferienwohnungen, ein Hotel und einen Campingplatz. Einkaufsmöglichkeiten gibt es hier nicht. Dafür muss man die Insel verlassen, die allerdings mittels einer Brücke von und zu der der nächsten Insel erreichbar ist.
Es gibt nur 2 Orte auf der Insel: Runde im Süden und Goksøyr im Osten. Ein kleine enge Straße führt bis nach Goksøyr (dort befindet sich der Campingplatz) und von dort beginnt man den Wanderweg auf die Felsen.
Plant man wie wir einen längeren Aufenthalt auf Runde, so sollte man sich schon vorher mit den wichtigsten Dingen versorgen und diese mitbringen. Als Vegetarier nehme ich immer gerne schon ein paar Lebensmittel mit, denn nicht immer sind im Ausland vegetarische Erzeugnisse zu bekommen. Ebenso gehört für mich eine gut ausgestattete Reiseapotheke ins Gepäck. Als letztes und fast wichtiges Thema ist für mich natürlich meine Fotoausstattung, denn wer auf der Insel Runde weilt, der möchte meist auch die Tiere der Vogelwelt fotografieren. Das war schon eine kleine Herausforderung!
Ich kann nur sagen, die Insel ist ein Traum, was die Papageientaucher anbelangt. Diese kleinen, hübschen furchtbar schnell fliegenden Vögel sind dort zu Hauf zu finden. Nur der Weg nach oben zum Felsen ist für mich recht beschwerlich gewesen! Aber es ist zu schaffen. Die Wege gehen sehr, sehr steil nach oben und man kommt schon aus der Puste, vor allem, wenn man dann auch noch schweres Fotogepäck schleppen muss.
Das Wetter in Norwegen ist ja niemals berechenbar. Wir haben uns ein langes Zeitfenster „genehmigt“ und waren eine Woche auf der Insel. So haben wir das Wetter-Risiko etwas minimiert.
Untergebracht waren wir im Miljøsenter in einem schönen großzügigen Apartemen, allerdings auch sehr teuer. Der nächste kleine Supermarkt befindet sich auf der nächsten Insel.
Wer mit dem Auto anreist, Parkplätze in der Nähe des Aufstieges zum Vogelfelsen sind knapp. Die Puffins, wie die Papageientaucher auch heißen, kommen nur zur Brutzeit an Land. Auch dann sind sie meist den ganzen Tag draußen auf dem Meer und fliegen am Abend wieder zu ihren Bruthöhlen. Das heißt, es lohnt sich hauptsächlich, dass man in den Abendstunden vor Ort ist. Ich habe für den Weg nach oben eine knappe Stunde gebraucht, na gut mit einigen Pausen zwischendurch. Das letzte Stück ist anstrengend, denn man klettert nur noch über Felsbrocken.Aber dann... sind die Papageientaucher da, hat man richtig lohnende Fotomotive.
Aber wie gesagt, es lohnt sich in jedem Fall. Unbedingt genügend Wasser mitbringen und macht Pausen zwischendurch, wenn es zu anstrengend wird.
Übrigens, wer nicht mit dem Motorrad oder dem Auto anreisen möchten. Der nächste Flughafen ist Alesund. Schön ist auch eine Fahrt mit einem kleinen Kutter rund um die Insel. Hat man Johann als Skipper, dann ist die Fahrt sehr kurzweilig. Johann kennt jeden Felsen und weiß genau, wo sich welche Vögel gerade aufhalten. Nur das Fotografieren klappt nicht ganz so, wenn man auf den Wellen tanzt.
Für mich ging mal wieder ein lang gehegter Traum in Erfüllung. :-)
Den ausführlichen Reisebericht über diese Reise findet Ihr in meinem Forum:
Motorradtour nach Norwegen - ein Reisebericht
Ein kleines Video von der Insel Runde habe ich hier veröffentlicht: